Über Uns

Franz Xaver Hirtreiter, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der AVP AUTOLAND Gruppe, besuchte 2018 zum ersten Mal den küstennahen Ort Kilimahewa in Ost-Tansania. Hier in Kilimahewa entsteht seit mehr als 100 Jahren durch die Hilfe von Missionsbenediktinern eine blühende Pfarrei mit wertvollen Lebensbedingungen für die Bevölkerung. Hilfe zur Selbsthilfe ist angesagt. Durch die Missionsarbeit, begründet durch Pater Beda Pavel und Bruder Thomas Eberl aus Hundspoint im Jahr 1977, konnten in den letzten Jahren zahlreiche Projekte für die Menschen vor Ort umgesetzt werden. Beispielweise entstanden in Kilimahewa ein Krankenhaus inklusive AIDS-Station, eine Grundschule sowie ein Kindergarten für die Kleinsten, aber auch essentielle Projekte, wie der Bau eines Brunnens wurden umgesetzt.  

 

Aktuell erfährt das Dorf die größte Unterstützung durch Bruder Markus, ein Missionsbenediktiner aus Vilshofen, der Franz Xaver Hirtreiter schon seit mehreren Jahren immer wieder mit Geschichten aus dem Dorf das Herz erweichte. Mit seinem Team engagiert und motiviert er die Unterstützung von Projekten, kümmert sich um Finanzen und Personal. 

Doch auch Franz Xaver Hirtreiter hat das Dorf in sein Herz geschlossen und möchte nun helfen - zusammen mit Ihnen und uns allen, die Not in Kilimahewa zu lindern und auch hier in Deutschland auf die Zustände in dem tansanischen Dorf aufmerksam zu machen. 

 

Franz Xaver Hirtreiter fasst die Situation in Kilimahewa im Vorwort seines zweiten Buches "Hakuna Matata - Mission possible" wie folgt zusammen:

 

Die Menschen, die Kilimahewa aufgebaut haben

 

Liebe Leser, ich möchte ganz ehrlich sein, als ich mich bei meinem Besuch in Kilimahewa im Oktober 2018 entschlossen habe, ein Buch zu schreiben, wußte ich viel zu wenig über die Hintergründe, vor allem aber über die Menschen von Kilimahewa. Ich wollte mit dem Band Eins: „Irgendwo in Afrika- Kilimahewa, das Wunder im Busch von Tansania“ zwei Ziele erreichen: Geld sammeln für ein Röntgengerät und die Botschaft in die Welt hinaustragen, daß wir den Menschen vor Ort helfen müssen, damit sie in ihrer Heimat bleiben können und gar nicht erst flüchten müssen. Seitdem hat mich Kilimahewa nicht mehr losgelassen. Ich habe mein Herz in Kilimahewa verloren. Und Gottseidank unterstützt mich dabei meine Frau Mareen, mein Sohn Franz und meine ganze Familie.

Ein Jahr lang habe ich mich nun mit der Geschichte Tansanias beschäftigt, mit den Missionsbenediktinern, mit den Bootsflüchtlingen auf dem Mittelmeer und mit der Stimmung in Deutschland. Und ich habe mich entschlossen, einen Band zwei zu schreiben:

„Mission possible: Die Menschen von und hinter Kilimahewa.“ Wieder habe ich zwei Ziele: Ich brauche dringend Geld für unser Buschkrankenhaus. Wir müssen eine Frauenklinik bauen mit zehn Betten und eine Kinderklinik mit zehn Betten. Heute müssen wir die Frauen spätestens sechs Stunden nach der Geburt nach Hause schicken, weil wir keine Betten haben. Ich möchte nicht wissen, wieviele schon in ihren Lehmhütten verblutet sind, weil es Komplikationen nach der Geburt gab. Können Sie sich vorstellen, daß wir in unserem Minikrankenhaus so viele Geburten haben wie im großen Klinikum Passau? Drei Kinderbetten haben wir heute, meist belegt

mit schweren Malariafällen. Schwester Imakulata und die Ärzte Atashi und Ronald garantieren uns, daß sie Kinderleben retten können, wenn wir ihnen zehn Kinderbetten in einer eigenen Klinikabteilung zur Verfügung stellen. Das zweite Ziel bleibt gleich wie bei Band Eins: Ich will möglichst viele Menschen erreichen und ihnen zeigen, ja es geht, mit geringen Mitteln können wir den Menschen vor Ort helfen und wenn wir ihnen Medizin, Bildung und Wasser geben können, sind sie mit dem Wenigen, das sie haben glücklich.

 

Ich werde nicht aufhören mich kritisch zu äußern und ich werde auch diesmal Ross und Reiter nennen.

 

Ich könnte kotzen wenn ich die Story der angeblichen Kapitänin Carola Rackete von der Sea Watch 3 lese und verfolge, daß die Deutschen innerhalb einer Stunde eine Million Euro gespendet haben, damit sie die besten Anwälte der Welt zu ihrer Verteidigung engagieren kann. Geht`s noch?? Die traurige Wahrheit ist, daß sie gemeldet hat, es sei ein Notstand an Bord eingetreten, Menschen

würden sterben. Ihr wurde ein Hafen in Libyen angeboten, wo internationale Ärzte die Kranken in Empfang nehmen würden. 26 Seemeilen entfernt. Was macht sie? Sie fährt 200 Seemeilen weit bis in Italiens Hoheitsgewässer. Warum, wenn sie doch weiß, daß eine schnelle Hilfe für ihre angeblich Todkranken dort nicht zu bekommen ist, weil der skrupellose Innenminister Salvini die Häfen

gesperrt hat? Warum? Ja, weil ein Panorama Fernsehteam mit an Bord ist und die ganze Aktion von vornherein darauf ausgelegt war ein Maximum an Publicity weltweit zu erzeugen. Publicity auf dem Rücken von angeblich Todkranken! Und die Deutschen spenden für die Anwälte! Mit 10000 Dollar können wir in Tansania einen Tiefbrunnen bohren und ein ganzes Dorf mit Wasser versorgen. 100 solcher Tiefbrunnen könnten wir für das gespendete Anwaltshonorar erstellen! Verständnis habe ich für die Stimmung in der Bevölkerung wo einfach zu viele Flüchtlinge durch Merkels „Wir schaffen das“ untergebracht wurden und wo sich heute niemand nachvollziehbar um die Integration bemüht. Kein Verständnis habe ich für die Politiker, die Milliarden zahlen an Staaten und Organisationen, damit sie ja keine Flüchtlinge mehr zu uns lassen, statt daß sie die Milliarden dort zahlen würden, wo man mit geringem Geld dafür sorgen kann, daß die Menschen nicht flüchten müssen. Und daß man Abschiebungen brutal durchführt bei Menschen, die Deutsch gelernt haben und einen Arbeitsplatz haben, nur um plötzlich dem Buchstaben des Gesetzes Genüge zu tun, das man vorher bei ihrer Masseneinreise völlig außer Acht gelassen hat. Die Verbrecher läßt man hier weiter vergewaltigen und morden, weil sie ja angeblich keine

Ausreisedokumente bekommen können.

 

Genauso kritisch muß ich die deutsche Kolonialzeit in Afrika schildern. Die „Neger sind eher Tiere als Menschen“, war im deutschen Reichstag in Berlin zu hören. „Sie sind von Natur aus faul und können nur mit der Peitsche erzogen werden.“ Jeder Plantagenbesitzer durfte seine Arbeiter mit 50 Peitschenhieben antreiben, die Frauen mit 25 Rutenhieben. Und der Schlächter Carl Peters, der mit seiner Ost-Afrika-Gesellschaft die Kolonie begründet hatte, lässt seine afrikanische Sexsklavin aufhängen, weil er sie mit einem Schwarzen erwischt hat, und ihn natürlich auch und dann die gesamte Bevölkerung ihres Heimatdorfes! Der Herrenmenschen Wahnsinn, der Jahre später die ganze Welt in den Abgrund gerissen hat, ist dort in den afrikanischen Kolonien entstanden.

 

Eine Lanze brechen muß ich dagegen für die Missionsbenediktiner. Ohne St. Ottilien gäbe es kein Schweiklberg und ohne Schweiklberg kein Kilimahewa. Die Missionare haben Brunnen gebohrt, Schulen gebaut, Krankenhäuser errichtet, die Ärmsten vor dem Verhungern bewahrt und so vieles wiedergutgemacht, was in der Kolonialzeit an Verbrechen begangen wurde. Viele haben ihr Leben für die Menschen in der Mission gegeben. Bruder Thomas und Bruder Albert liegen unter dem Mangobaum in Kilimahewa begraben. Und damit bin ich beim wichtigsten Thema, das mich so fasziniert hat, daß ich beschloß, diesen Band zwei zu schreiben. Es sind die Menschen in und hinter Kilimahewa.

 

Wenn ich im Band Eins vom „Wunder“ gesprochen habe, dann war das kein religiöses Wunder wie eine Marienerscheinung. Ich bezeichne es als ein Wunder, wenn es gelingt, daß muslimische Kinder neben katholischen Kindern in einem katholischen Kindergarten spielen, später zusammen in die katholische Schule gehen und am Ende sogar interkonfessionell heiraten. Ein ganz anderes Beispiel habe ich bei meinen Vorträgen erlebt. In meinem Heimatdorf Mitterfels sollte ich einen Kilimahewavortrag vor 60 Zuhörern halten. Weil er nicht in einem Wirtshaus stattfinden sollte, wählte der Veranstalter, der Bayerische Wald Verein, die evangelische Kirche aus, weil dort Einzelbestuhlung und technische Geräte zur Verfügung standen. Der katholische Pfarrer kam nicht, trotz persönlicher Einladung

und trotz Verschiebung des Vortrags bis nach dem Abendgottesdienst. War ja in der Evangelischen Kirche…

 

Deshalb gibt es in Tansania keinen Bürgerkrieg. Deshalb können wir die Missionsstation im Busch nachhaltig aufbauen. Ist es nicht auch wie ein Wunder, wenn der Arzt jeden Tag 200 Patienten versorgt von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, die Schwestern Tag für Tag AIDS-Kranke von Kot und Erbrochenem befreien und am Abend kommen sie zu mir auf die Terrasse des Benediktinerhauses und bitten um ein Röntgengerät? Wenn der muslimische Dorfvorsteher die Grabrede für Bruder Thomas hält? Wenn ich statt der erhofften 1000 Bücher und 30000 Euro Spendenerlös 3500 Bücher in einem halben Jahr verkaufe und 125.000 Euro nach Kilimahewa schicken kann?

 

Auf jeden Fall ist es wunderbar, daß es so viele Menschen mit einem großen Herz gibt. Von denen handelt dieses Buch und ich bin sicher, sie lesen es gern, weil auch Sie dazugehören! Wir werden es schaffen, wir bauen die Kinderklinik und die Frauenklinik. Und Kilimahewa, das sich von 60 Lehmhütten auf heute 8000 Bewohner entwickelt hat, wird nachhaltig der Leuchtturm sein, den wir als Beispiel brauchen. Für Entwicklungshilfe. Für Fluchtbekämpfung. Für gelebte Nächstenliebe und auch für christliche Missionsarbeit.

 

Sie werden spannende Geschichten lesen in diesem Buch. Von einem Maschinenbauingenieur, der mit dem Fahrrad an St. Ottilien vorbeikam, vom Blitz der Berufung getroffen wurde, seinen Job kündigte und Missionar wurde. Von einem Benediktiner, der zugibt, daß es ihn graust, wenn er braunes Wasser aus Eimern trinken muss, weil es sonst nichts gibt. Traurige Geschichten aus der Kolonialzeit und von Beerdigungen in Kilimahewa. Freudige Geschichten mit soviel Mut, Entschlossenheit, Hoffnung und Gläubigkeit bei den afrikanischen Machern vor Ort und den Helfern in Deutschland. Und sie lernen noch besser kennen die große Vaterfigur, die noch so lange gebraucht werden wird in Kilimahewa: Bruder Markus.

 

Ich wünsche viel Freude beim Lesen und bedanke mich ganz herzlich dafür, daß Sie dieses Buch gekauft haben und Sie damit die Krankenhauserweiterung möglich machen!

 

ASANTE SANA im November 2019

Franz Xaver Hirtreiter